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Phytotherapie - Heilpflanzenkunde

GESCHICHTE
 

Heilpflanzen sind die älteste Medizin überhaupt. Sogar die Tiere benutzen Heilpflanzen instinktiv wenn sie krank sind, also können wir davon ausgehen, dass auch unsere Vorfahren, die Hominiden, Heilpflanzen gegen die üblichen Beschwerden assen. Mit Sicherheit wissen wir, dass seit der Jungsteinzeit (Neolithikum, angefangen vor ca. 11‘000 Jahren) Menschen neben des Getreide- und Gemüseanbaus auch den Heilpflanzenanbau vertieften, auf der Basis vom Schamanismus, welcher schon vor 30‘000 – 40‘000 Jahren Heilpflanzen benutzte.

Das bedeutet, dass schon bevor von den Ägyptern oder Sumären irgendeine Spur zu sehen war, waren die Heilpflanzen, welche wir heute noch in unseren Wiesen und Wäldern finden, schon an unserer Seite, respektive an der Seite unserer Vorfahren.

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Die bäuerlichen Grossfamilien der Jungsteinzeit benutzten Pflanzen wie zum Beispiel Breitwegerich gegen Wunden und Beifuss um das Haus auszuräuchern, sicher auch eine Menge Kräuter wie z. B. Mädesüss gegen Erkältungen und Schmerzen. Überhaupt kannten und assen sie eine grosse Vielfalt an Pflanzen, mehr als wir uns heute je denken. In einem Grab in Shanidar, Iran, wo ein Neandertaler begraben wurde, fand man Reste von Schafgarbe, Benediktenkraut, Ephedra und andere Heilpflanzen, die wir heute noch kennen.

 

Nach der Jungsteinzeit hat sich der Brauch von Heilpflanzen weiterhin entwickelt und verfeinert:

-Die Ägypter machten grossen Gebrauch von Gewürzen, Harzen und Kräutern für rituelle, kosmetische und Heil- Zwecke.

-In China werden Heilpflanzen seit 5000 Jahren mit grossem Erfolg benutzt. Es gibt seit mehreren Jahrtausenden sogar Heilpflanzenbücher, also können wir davon ausgehen, dass die ersten chinesischen Heilpflanzenbenutzter aus noch früheren Zeiten stammen.

-Auch in Europa haben Druiden und Priesterinnen regen Gebrauch von heimischen Heilpflanzen gemacht

-Die Nordamerikanischen Schamanen haben auch schon immer Heilpflanzen benutzt, sie tragen sie sogar immer mit sich in ihrer Medicine Bag.

-Die Ayurvedische und die Tibetische Medizin machen auch sehr viel Gebrauch von Heilpflanzen

-Und auch sonst überall auf der Welt benutzt die Bevölkerung seit Jahrtausenden Heilpflanzen für den täglichen Gebrauch.

 

In Europa wurden die Heilpflanzen in letzter Zeit vernachlässigt, weil die Aufmerksamkeit auf die neueste Entdeckungen der Medizin gelenkt wurde, aber jetzt hat man mittlerweile gemerkt dass letztere eher kurzlebig sind und man kommt langsam zu den Heilpflanzen, unsere treuen Begleiter auf dieser Erde, zurück.

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HEILPFLANZEN HEUTE
 

Der Gebrauch von Heilpflanzen ist kontinuierlich von allen Völkern der Erde auf empirische Weise vertieft worden, bis heute, wo wir uns nicht nur auf die Erfahrungswerte stützen sondern auch auf Laboranalyse über die Inhaltsstoffe der Pflanzenteilen.

In den letzten Jahrzehnten hat der Gebrauch von Heilpflanzen zugenommen, weil viele Leute das Vertrauen in synthetische Medikamente verloren haben. Die Heilpflanzenkunde oder Phytotherapie bietet viele natürliche, wirksame und meistens Nebenwirkungsfreie oder –arme Alternativen, von den Heiltees zu Auszügen in Tropfenform bis zu praktischen Tabletten aus Pflanzenextrakten.

Heilpflanzen kann man gegen alle Beschwerden einsetzen, so wie der gute alte Spruch sagt: „gegen jede Krankheit ist ein Kraut gewachsen“.  Oft werden sie auch für schwere Krankheiten eingesetzt, eventuell in Kombination mit anderen Mitteln oder Therapien.

Die Heilpflanzen unterdrücken nicht nur die Symptome sondern heilen die Krankheit oft nachhaltig wie zum Beispiel bei Blasenentzündung oder hohen Cholesterinwerte. Manchmal werden sie aber auch, wie die Synthetischen Medikamente, nur eingesetzt, um die Symptome zu lindern, wie zum Beispiel bei Erkältungen und Rheuma.  Trotzdem sind sie den Synthetischen Mitteln zu bevorzugen, weil sie sanft und nebenwirkungsfrei wirken.

Auch ist es möglich, mit Hilfe der Heilpflanzen Krankheiten vorzubeugen, wie bei Verschlackung (Entschlackungstee) oder Erkältungen (Tees, welche das Immunsystem stärken). Das ist sicher der beste Weg zur Erhaltung der Gesundheit.

Trotzdem soll es dem Leser klar sein, dass die Heilpflanzen alleine keine Umfassende Therapie ersetzen, welche das Problem bei der Wurzel packt, so wie es nur gute Naturheilpraktiker tun können. Die richtige Heilung ist erst erreicht, wenn die Ursache der Krankheit behoben ist. Ich suche in meiner Praxis diese Ursache und heile sie, je nachdem was es ist, mit Ernährungsberatung, Akupunktur oder manuellen Therapien.

HEILPFLANZEN IN MEINEM LEBEN

 

Ich sammle, mische und verarbeite Heilpflanzen seit fast 30 Jahren, und verkaufe sie seit 20 Jahren. Heilpflanzen waren schon immer, seit ich ein Kind bin, meine Freundinnen, meine Verbündeten. Ich liebe es, sie anzupflanzen und zu pflegen oder sie in der Wildnis anzutreffen, mit Ihnen zu kommunizieren, mit ihnen zu arbeiten und sie den Menschen näher zu bringen. Überhaupt liebe ich es, Mitten in der Natur zu sein. Der Wald ist mein Zuhause, so wie die Berge und die Wiesen. Ich verstehe die Pflanzen sehr gut und fühle mich auch so wie sie am glücklichsten wenn ich an der Sonne sein kann und frisches, reines Quellwasser aus einem Bergbach trinken kann.

Ich habe in meinem Leben dutzende von Büchern über Heilpflanzen gelesen und habe an der Akademie für Naturheilkunde 5 Jahre lang Phytotherapie, also Heilpflanzenkunde, studiert. Heute helfen mir die Pflanzen bei meiner täglichen Arbeit als Naturheilpraktikerin in meiner Praxis. Ich bin sehr glücklich darüber, meine Leidenschaft zu meinem Beruf gemacht zu haben.

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Heilpflanzen sind seit grauer Vorzeit an unsere Seite. Sie sind unsere Verbündeten und Freunde, unsere Schutzengel. Wenn wir sie verstehen können und die richtige Pflanze in der richtigen Dosierung wählen können, bieten sie uns immer genau das, was wir in dem Moment brauchen. Gegen jedes Leiden gibt es eine Pflanze, man muss sie nur kennen. Oft wachsen sie genau dort, wo man sie braucht. In Afrika wächst eine Pflanze gegen Malaria (Artemisia Annua), in Sibirien eine gegen Erkältungen (Taigawurzel). In feuchten Gebieten wachsen Pflanzen gegen Rheuma (Mädesüss und Weide) und im sonnigen Süden wachsen Pflanzen gegen Sonnenbrand (Aloe Vera). Bei uns und im Norden Europas wachsen viele Pflanzen gegen Erkältungen, Husten, Stirnhöhlenentzündungen….  (Hagebutte, Holunder, Mehrrettich…). Wenn also eine Pflanze sich in Ihrem Garten breit macht, fragen Sie sich lieber wieso…

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